Iranian Blogs I
Am Samstag war ich bei einem Vortrag von Hossein Derakhshan, von dem ich hier bereits berichtete. Das ganze fand in sehr kleinem Kreise im Cafe Berfin statt und wurde zu einem sehr interessanten und diskussionsreichen Abend.
Hossein Derakhshan ist ein in Kanada lebender Iraner und langjähriger Blogger. Er berichtet regelmäßig über die damit verbundenen Erfahrungen und Entwicklungen in der iranischen Blogosphere. In den letzten Jahren hat sich hier eine unheimliche Dynamik entwickelt. Zur Zeit gibt es an die 700.000 WEblogs im Iran, wovon in knappe 100.000 als aktive Blogger bezeichnet werden können. Die meisten Blogger sind im Iran lebende junge Menschen (nur 5% sind nicht im Iran lebende Iraner), mit den für Blogger 'typischen' demografischen Merkmalen: upper middle class, higher education, students, academic degree.. und in diesem Fall handelt es sich meist um eine sehr reformistisch/liberalistisch eingestellte Blooger, aber auch Leserschaft.
Hoder sieht in Weblogs ein sehr großes Potenzial für politische und mediale Berichterstattung aus/über den Iran, was zu gerade jetzigen Zeit ein sehr wichtige Rolle einnimmt. Er hat immer wieder die Wichtigkeit der public discussion in Weblogs betont, die im Iran in allen anderen Medien keinerlei Spielraum hat. Im Iran ist es nirgends sonst möglich, seine Meinung ganz öffentlich zu bekunden ohne dabei einer Kontrolle bzw. sogar Zensierung zum Opfer zu fallen.
Einen sehr wichtigen Punkt, den Hoder aufgebracht hat war, dass es einige starkte Stimmen gibt, die der Meinung sind viele der politischen Entwicklungen im Iran wären nicht so passiert, wie sie passiert sind, hätte es eine Möglichkeit des public opition sharing gegeben, wie es sie in Weblogs gibt. Immer dann, wenn es einen Wendepunkt im Iran gab, wurden sofort Zeitungssperren verhängt und es gab keinerlei Berichterstattung. Die Bevölkerung wußte nicht was genau passiert, warum es passiert, wie es passiert. Mit Weblogs haben die Menschen jetzt die Möglichkeit, Sichtweisen und Denkansätze zu lesen und zu diskutieren, von denen sie sonst keinerlei (oder nur falsche) Vorstellung hätten.
Es gibt eine ganze Reihe sehr interessanter und inhaltlich hoch brisanter Weblogs von Iranern und Iranerinnen. Auch das ist ein besonders wichtiger Punkt - zum ersten Mal können sich Mädchen und Frauen offen Gehör verschaffen für ihre Sichtweisen und Anliegen. Eine davon ist eine in Isfahan lebende junge Frau, die vom alltäglichen Leben berichtet, den Sorgen und Entwicklungen, die sich in ihrem Land auftun. Eine sehr erfrischende Perspektive kommt auch von einem iranischen Lehrer, mit sehr unterhaltsamen aber auch kritischen Anekdoten aus seinem (Arbeits)leben. Wie gesagt, gibt es unglaublich viele interessante iranian blogger - eine sehr komplette Liste findet sich hier.
To be continued...
Hossein Derakhshan ist ein in Kanada lebender Iraner und langjähriger Blogger. Er berichtet regelmäßig über die damit verbundenen Erfahrungen und Entwicklungen in der iranischen Blogosphere. In den letzten Jahren hat sich hier eine unheimliche Dynamik entwickelt. Zur Zeit gibt es an die 700.000 WEblogs im Iran, wovon in knappe 100.000 als aktive Blogger bezeichnet werden können. Die meisten Blogger sind im Iran lebende junge Menschen (nur 5% sind nicht im Iran lebende Iraner), mit den für Blogger 'typischen' demografischen Merkmalen: upper middle class, higher education, students, academic degree.. und in diesem Fall handelt es sich meist um eine sehr reformistisch/liberalistisch eingestellte Blooger, aber auch Leserschaft.
Hoder sieht in Weblogs ein sehr großes Potenzial für politische und mediale Berichterstattung aus/über den Iran, was zu gerade jetzigen Zeit ein sehr wichtige Rolle einnimmt. Er hat immer wieder die Wichtigkeit der public discussion in Weblogs betont, die im Iran in allen anderen Medien keinerlei Spielraum hat. Im Iran ist es nirgends sonst möglich, seine Meinung ganz öffentlich zu bekunden ohne dabei einer Kontrolle bzw. sogar Zensierung zum Opfer zu fallen.
Einen sehr wichtigen Punkt, den Hoder aufgebracht hat war, dass es einige starkte Stimmen gibt, die der Meinung sind viele der politischen Entwicklungen im Iran wären nicht so passiert, wie sie passiert sind, hätte es eine Möglichkeit des public opition sharing gegeben, wie es sie in Weblogs gibt. Immer dann, wenn es einen Wendepunkt im Iran gab, wurden sofort Zeitungssperren verhängt und es gab keinerlei Berichterstattung. Die Bevölkerung wußte nicht was genau passiert, warum es passiert, wie es passiert. Mit Weblogs haben die Menschen jetzt die Möglichkeit, Sichtweisen und Denkansätze zu lesen und zu diskutieren, von denen sie sonst keinerlei (oder nur falsche) Vorstellung hätten.
Es gibt eine ganze Reihe sehr interessanter und inhaltlich hoch brisanter Weblogs von Iranern und Iranerinnen. Auch das ist ein besonders wichtiger Punkt - zum ersten Mal können sich Mädchen und Frauen offen Gehör verschaffen für ihre Sichtweisen und Anliegen. Eine davon ist eine in Isfahan lebende junge Frau, die vom alltäglichen Leben berichtet, den Sorgen und Entwicklungen, die sich in ihrem Land auftun. Eine sehr erfrischende Perspektive kommt auch von einem iranischen Lehrer, mit sehr unterhaltsamen aber auch kritischen Anekdoten aus seinem (Arbeits)leben. Wie gesagt, gibt es unglaublich viele interessante iranian blogger - eine sehr komplette Liste findet sich hier.
To be continued...
manly - 20. Feb, 11:24